Manno ... Trailer 1.

Das nenn' ich mal gute Werbung. Gute Musik. Gute Bilder. Toller Trailer. Und ja, auch schöne dicke Fische.






Fröhliches Feixen. Folge 2.

Bad news. There is no official news. So könnte man die seit längerem andauernde Situation in der FliFi-Branche kurz und knapp beschreiben. Ein weiteres Beispiel gefällig? Folgende Anzeige von unser aller Liebling Sage, die für jeden Hauptschullehrer und seine Racker ein gefundenes Fressen im Fach "Werbung verstehen" wäre. Hier die neueste Errungenschaft: Die wahrscheinlich längste Praline der Welt.







































Entwickelt und hergstellt in der dritten amerikanischen Person, von The worlds No1. mit Sternchen. Mit 50 Sternchen, um genau zu sein. Denn The worlds No.1 ist lediglich der führende amerikanische Hersteller von hochqualitativen Fliegenruten.
Womit wir bei den inofficial news wären. Denn die scheinen wohl eher so zu klingen: bis jetzt konnten wir die Asiaten zwar auf Abstand halten, weil sie es nur im Niedrigpreissegment geschafft haben, uns das Wasser abzugraben (und wir inzwischen selber in Asien produzieren müssen). Aber nu' wird's anscheinend langsam eng. Denn von oben kommt nix Neues. Und von unten kommen die Chinesen, die nun schon ein Weilchen auch die "Top-Modelle" mancher Marken (nicht Sage!) herstellen durften und damit quasi einen Crahskurs in Sachen Qualität bekommen haben.
Warum sonst pochen amerikanische Hersteller immer mehr auf die Herkunft ihrer Top-Modelle? Oder Top-Innovationen, wie Sage selbst in der Headline schreibt. Buy american. Das ist die Innovation, das ist die Botschaft. Rettet Amerika vorm Chinesen (als ob's nicht eh' schon zu spät wäre ;-). Kauft bei The worlds No.1, beim selbsternannten Weltmeister, der globalen Angelrutenpolizei für mehr Demokratie durch Kapitalismus in der Welt. Bumm zack Weltreich.
Da kann man sich folgenden Konter schwer verkneifen: Kauft bei RST, der letzten verbliebenen deutschen Firma, die ihre Blanks in Deutschland baut. Hohe Qualität. Zu entsprechend höheren Preisen - wie bei den Amerikanern. Und was man kaum für möglich hält: Auch mit einer Einsteigerrute im Niedrigpreissegment. Für 148 €. Dass diese Rute nicht die selben Qualitäten hat, wie eine M3 oder M5, versteht sich von selbst. Aber dass ein Hersteller das auch konkret benennt, ist keineswegs so selbstverständlich. RST tut es (siehe RST-Katalog). Und deshalb rufen wir das mal als eine wirkliche Innovation aus. Getreu dem alten Slogan einer großen deutschen Volksautomarke Da weiß man, was man hat. Ob die nun in Deutschland gemacht ist oder nicht, das steht auf einem anderen Blatt:  in der  Fly-Guy-Mail an RST. Wir sind gespannt auf die Antwort.

Interessante Fangergebnisse. (Nur ein klitzekleines bißchen).

Der Winter rückt näher. Die Abende werden länger, die Artikel-Intros langweiliger ...
Da lohnt sich dann immer mal wieder ein Blick in die Vergangenheit. Zum Beispiel in Charles Ritz' Standardwerk Erlebtes Fliegenfischen aus dem Müller-Rüschlikon-Verlag. Beim Blättern durch seine Lachsgeschichten stoße ich auf eine kleinen Abschnitt samt Tabelle, die es aber in sich hat - an Zahlen und Humor. Da steht doch tatsächlich, Zitat:

"...
Interessante Fangergebnisse
Der größte Lachs wurde von Postmeister H.Henrikson im Tana gefangen und wog 79 Pfund.
Im Alta wog der bisherige Rekordfisch 60 Pfund und wurde 1951 von Lord Dudley gefangen.
Mit der Fliege ergibt der Alta die regelmäßigsten Ergebnisse. Das durchschnittliche Stückgewicht liegt bei 23 Pfund, noch sind 40 Pfund schwere Stücke nicht selten.
Das Rekord-Tagesergebnis am Alta mit der Fliege erzielte Jöraholmen-Sohn mit 44 Lachsen in 24 Stunden.
Der Herzog von Roxburghe fing im Jahre 1860 an einem Tage 39 Lachse und Grilse
Mr. Honeywood                   fing im Jahre 1876 an einem Tage 26 Lachse und Grilse
Major Throtter (einarmig)   fing im Jahre 1925 in 8 Stunden     29 Lachse und Grilse
                                                                   (total 615 Pfund)
Der Herzog von Westminster fing im Jahre 1876 an einem Tage 33 Lachse und Grilse
                                                                   (total 792 Pfund)
..."

Kann mich bitte einer zurückbeamen?

Save the Tuna. Sign the petition.

In den kommenden Tagen wird auf dem ICCAT-Meeting über die Zukunft des Blauflossenthunfischs entschieden. Das Problem ist: die Organisation, die eigentlich zum Schutz der Fische da ist, folgt nicht den Empfehlungen der eigenen Wissenschaftler. Der Grund: eine übermächtige Kartell-Lobby. Und das, obwohl inzwischen sogar schon die Japaner, die 80% des weltweiten Fangs konsumieren, einen verstärkten Schutz des Bluefins fordern.
Deshalb möchte avaaz mit einer Petition Presserummel erzeugen. Dafür brauchen Sie unsere Stimmen. Macht mit. Nur ein Klick. The Fly Gus danken Euch.

Hier geht's direkt zur Petition.


The rebirth of cool?

jazzandflyfishing.com hat, wie der Name schon sagt, zwei ziemlich entpannte Dinge zusammen gebracht. Und weil die Vibes wohl bis ins Handteil spürbar waren, haben die vier Jungs aus Skandinavien aus ihrem Angeltrip 2009 gleich eine TV-Serie gemacht. Hoffen wir mal, daß sie einen Sender/Verleih finden. Die Seite macht einfach nur Spaß. Die Mukke und die tighte Jazz-Scheibe gibt's hier.

 











Und mit ihrem ganz eigenen skandinavischen Humor haben sie auch gleich noch einen neuen Wurf entwickelt - den Shadow Cast. Wenn nichts mehr geht, kein Power Casting, kein Trick Casting und kein Wow Casting, dann probiert den Shadow Cast. The Fly Guys haben ihn probiert. Er funktioniert wirklich.



Advanced Trick Casting: The Shadow Cast from Jazz and Fly Fishing´s Jazzcam on Vimeo.

Verräterische FAQs.

In früheren Beiträgen haben wir es bereits angeprochen und werden es auch in Zukunft herzlichst tun: Der fast schon verzweifelte Versuch der Rutenindustrie, mangelnde Innovation zu kaschieren, indem sie jedes Jahr eine neue Sensation ausruft. Inzwischen schon fast taub von dem Gejohle, scheinen das wohl auch immer mehr Kunden zu begreifen. Wie sonst lässt sich folgende, tragischkomische FAQ auf der Orvis-Seite erklären:

FAQ: I just bought a rod last year. Why should I buy the new improved model this year?

Answer: In general, when you pay more for a rod you get better technology, a lighter rod, a nicer rod case, better-looking hardware, and in some instances a better warranty. The performance you get from a better rod will be slightly improved, but if you fish in an area where you don’t need long casts, winds are light, and presentation is not critical, you may not feel the need to upgrade.

Köstlich. Also "in general" ist das neue Modell immer teurer und besser. Und dann der Knaller-Satz: Die "Perfomance" einer besseren Rute ist leicht verbessert! Nochmal zum Mitlachen: die "Performance" einer besseren Rute ist leicht verbessert. Den Satz muss man sich mal auf der Großhirnrinde zergehen lassen. Schließlich der letzte Satz, der eigentlich erst die Frage beantwortet. Du brauchst nur dann keine neue, teurere Rute, Du naives Konsumentenäffchen, wenn Du nicht weit werfen musst, wenn kein Wind ist und wenn es den Puffmuttis eh' wurscht is', was man ihnen wie vor die Nase knallt. Alle Anderen sollten unbedingt "upgraden". Denn je teurer die Rute, desto weiter wirft man. Oder so.
Eigentlich wollten wir Orvis an dieser Stelle dann doch noch ein Kompliment dafür machen, daß sie wenigstens anständige FAQs bieten. Aber jetzt, wo wir's uns übersetzt haben ...

Old School vs. Nu School

Diese Frage wird in diesem Thread im Fliegenfischer Forum eifrig diskutiert. Ich persönlich sehe das folgender maßen: Soll doch jeder tragen, was er will. Den Fischen ist es völlig schnurz, die sollten einen ja am besten eh nicht sehen... Und wenn man Wert darauf legt, seinen Streetstyle auch am Wasser zu tragen: So what? Und wenn die Anderen gerne in Tweed rumlaufen: So what? Wichtig ist doch auch hier nur das Fliegenfischen und Toleranz dem Anderen gegenüber. Dieses ganze Zielgruppengesülze dient doch nur dazu, dem geneigten Kunden seinen Style aufzudrücken. Anstatt ihn davon zu überzeugen, dass er sein Geld nicht in diesen oder jenen Style stecken, sondern lieber fischen gehen sollte. Das ist doch das, was zählt.

Nachgereicht: Tapam The Movie

Die Verlinkung zu TIF funzt nicht richtig (falsche Seite). Deshalb hier der irre Trailer via YT:
TAPAM THE MOVIE

Krasskrankekillerkacke. Wer kommt mit?

Jungens, ab ins Herz der Finsternis. In der aktuellen Ausgabe von TIF macht einem die Story über Daniel Göz und Jan Bach Kristensen mal amtlich die Hosen voll. Die Beiden haben sich mit Belly Boats auf Tarpon-Jagd gemacht. Ein Traum von einem Alptraum, den sie in Full HD mit DSLRs zu einem klitzekleinen Terrabytchen Filmmaterial verarbeitet haben.




TAPAM THE MOVIE kommt Ende November raus. Checkt den Trailer auf TIF ... und dann Eure Buxen...

Kinners, ran an die Fischchen. Mit Fishy Kid.

Zwei Väter, ein Gedanke: Mehr Fischen, mehr Zeit mit den Kids verbringen - und die Lütten ganz nebenbei für die Natur sensibilisieren. Das ist die Idee hinter dem schönen Blog fishykid.org. Auch deshalb schön, weil sie befreundete Künstler gebeten haben, ihnen bei der Gestaltung zu helfen. Und auch wenn der Blog jetzt nicht mördermäßig aktiv ist (vermutlich weil die dauernd ihre Kinder in den Bach stellen), die Idee is' knorke. Deshalb: Daumen hoch.

Da war doch was ... Hexagonal-Ruten

Und zwar in den 80ern. Da entwickelte ein gewisser John McGinn bei Hardy das Prinzip der Hexagonal-Technologie. Die Idee dahinter ist nahe liegend: Carbonruten, die wie Gesplisste aus sechs länglichen, im Querschnitt dreieckigen Teilen aufgebaut sind.

abb.: tackletradeworld.com


Nachdem die Idee damals nicht zur Marktreife gebracht werden konnte, wanderten die Rechte durch verschiedene Hände. 2009 sicherte sich schließlich die neue Firma Colt Rods die Rechte und wagt nun einen neuen Vorstoß - sicherlich auch auf Grund des großen Mangels an wirklichen Innovationen.
Hinter dem Namen Hextreme Technology™ verbirgt sich eine Technologie, die laut Hersteller gleich mehrere Vorteile bietet.
Durch die unidirektionale Anordnung der Kohlefaser übertragen sich Schwingungen leichter, die Rute wird sensibler.
Durch den inneren Aufbau der I-Träger entsteht wohl eine höhere Steifigkeit bei kraftvollerer Aufladung.
Durch die hexagonale Anordnung bricht die Rute erst unter einem Fallgewicht von 525 lbs. Laut einem Vergleich von Colt Rods brechen gewöhnliche Ruten bereits bei 150 lbs.

Doch wer jetzt Bilder sehen möchte: Fehlanzeige. Einmal bei Google Pics eingegeben, wird einem schnell klar, daß das "heiße Ding" noch auf dem Herd steht. Denn auf der Website ist kein einziges anständiges Bild der Ruten zu finden.
Wie kommt's? Noch nicht mal einen fototauglichen (photoshoptauglichen) Prototypen am Start?
Dafür aber schon jede Menge Rutenbeschreibungen: Crankin' Rod, Spinning Rod, Ball Rod, Drop Shot usw., das volle Programm. Und weil's so fantastisch ist, auch gleich noch das Saltwater-Programm, angekündigt für Juni 2011. Also nur sechs Monate nachdem die Lachs- und Steelhead-Ruten auf den Markt kommen sollen und nur neun Monate, nachdem das Hauptprogramm kommen soll: im November 2010.
Nu' ist November, und der physikalische Laie fragt sich:
Was bringt es mir, daß jede Schwingung bis ins Handteil übertragen wird?
Und was bringt die Längsanordnung und Sensibilität, wenn sie jäh vierteilig unterbrochen wird? Wer's weiß: wir freuen uns über Feedback.
Also was bleibt? Ein schicker Messestand, ein berühmter Footballplayer als Zugpferd und die Frage: Warum haben die das in den 80ern, 90ern und 00ern eigentlich immer wieder verworfen?

Fröhliches Feixen. Folge 1.

Die Werbung in der FliFi-Branche ist ein wahres Vergnügen. Da fliegen einem relevante Informationen und echte Neuigkeiten um die Ohren wie die Köcherfliegen am Starnberger See. Zu Weihnachten. Grund genug für unsere neue Serie Fröhliches Feixen, in der wir von Zeit zu Zeit ausgewählt schöne oder besonders informative Anzeigen von Flifi-Firmen betrachten wollen.
Anfangen wollen wir (nach unserem Prolog zur Loomis-Anzeige) mit einem aktuellen Motiv, das einen geradezu einlädt, vom Glauben abzufallen: Die aktuelle Anzeige von Vision.



Zu sehen ist ein sinistrer Mönch mit Gerte, einer Fliegengerte. Also, ein Fliegenfischer mit einer XXL-Kapuze (nicht wasserfest, geschweige denn Double Layered) und einer Fliegenrute namens Cult. Dazu die Aufforderung, diesem Kult beizutreten.
Alles klar? Dann mal los:
Was zum "Teufel" wollen die uns verklickern? Wie kann eine Rute Kult sein, die neu ist? Die erst letztes Jahr raus kam? Was für ein Bockmist. Nicht mal die Firma Vision selbst ist alt genug, um sich als Kult bezeichnen zu dürfen. Dafür muss man schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Hardy ist "Kult". Oder Converse. Oder Monty Python. Aber 'ne neue Angel? In einer Anzeige, die nichts, aber auch gar nichts darüber verrät, warum das Kult ist, warum wir dem Kult beitreten sollen?
Aber ok. Selbst wenn. Nehmen wir mal an, wir wollen die Kutte in beide Hände nehmen und den Kult joinen. Wir gehen online und geben die Adresse ein. Was passiert? Keine Glocken, keine Mönchschöre, kein Eintritt in die kultige Welt von Vision. Stattdessen die janz noomale Vision-Website. C&A hat mal einen ähnlichen Fehler von sehr viel größerem Ausmaß gemacht, als sie im TV die Oberknallersuperduper-Werbung machten, und als das aufgeputschte Volk dann in den Laden rannte, standen die selben ollen Esbedientsiemiezen vor den selben ollen Regalen - vom Inhalt gar nicht zu reden. Will sagen: Wenn man dicke Backen macht und sich selber auf die Schulter klopft, dann muss dabei auch was rumkommen. Aber was passiert? Tattäähh... Überraschung. Nix. Denn nachdem man sich brav zum Kult geklickt hat, steht da O-Ton:
"These 3- and 4- piece rods are a blast from the past. More and more you see this type of rod in the hands of hard core trout fisherman. Their deep, medium fast action is really made for fishing, not just casting as far as possible".
Da steht also sinngemäß: Hey, Hammer, der Wahnsinn, der Kult ist zurück: weiche Ruten sind wieder in. Ruten für die gezielte, nicht die weite Fischerei. Respektive: Ruten für Anfänger. Da steht also tatsächlich: Kauft doch mal was Neues - kauft was Altes.
Respekt. Auf die Idee muss man erstmal kommen. Aber die Verzweiflung gebiert ja manchmal Wunder. Gerade bei Mönchen.